Wirtschaftswende Ost

Ein Geschichtsprojekt über die ostdeutsche Wirtschaft in den Wendejahren 1989 bis 1994




Wirtschaftswende Ost - Zeitzeugen-Projekt

Als 1989 die DDR erodierte, brach im Osten Deutschlands auch ein komplettes Wirtschaftssystem zusammen. Es wurde umgewandelt und ausgegründet, verkauft und (re-)privatisiert, aber auch vieles abgeschaltet, aufgelöst und abgewickelt. Über die Bilanz der Wende in der ostdeutschen Wirtschaft gehen die Einschätzungen – je nach Sichtweise – teilweise deutlich auseinander. Während die einen etwa auf die versprochenen und erreichten "blühenden Landschaften" verweisen, erinnern andere an die "gnadenlose Deindustrialisierung Ostdeutschlands" und den damit verbundenen "Einzug der Arbeitslosigkeit in nahezu jede Familie".

Nun, ein Vierteljahrhundert nach Mauerfall und Wiedervereinigung, blicken wir zurück auf diese ereignis- und entscheidungsreiche Umbruchzeit. Durch die Recherche in verschiedenen Archiven und im Gespräch mit zahlreichen Zeitzeugen wollen wir die damalige Transformation der ostdeutschen Wirtschaft dokumentieren, persönliche Erinnerungen festhalten, Informationen sammeln, sie vernetzen und leicht zugänglich machen.

Ihre Unterstützung ist gefragt

Zeitzeugen-Interview mit Fragebogen und Aufnahmegerät
Vielleicht wollen Sie sich als Zeitzeuge zur Verfügung stellen und uns Ihre persönlichen Erinnerungen an Währungsunion, Privatisierung, erste Kontakte mit "West"-Firmen oder damalige Existenzängste schildern? Oder Sie wollen mit unserer Hilfe die Geschichte Ihres Unternehmens oder Ihres Verbandes in dieser spannenden Zeit aufarbeiten?

Dann nehmen Sie KONTAKT mit uns auf!





Interview Nr. 2

Dr. Hubert Lerche (vorm. BASF Schwarzheide): "Verstecken brauchten wir uns nicht"

Dr. Hubert Lerche - Porträt (Bild: Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.)
Der VEB Synthesewerk Schwarzheide war die "Perle der Ost-Chemie". Im Oktober 1990 wurde der Betrieb von der BASF AG übernommen. In unserem zweiten Interview schildert Dr. Hubert Lerche, der seit 1975 im Synthesewerk arbeitete, die Entwicklungsgeschichte des Standortes und die Gründe für das BASF-Engagement. Zudem spricht er unter anderem über den Wert eines "vertrauensvollen, zwischenmenschlichen Drahtes", die zweigeteilte Stimmung der Belegschaft im Wendejahr, das rasche Wegbrechen der osteuropäischen Märkte sowie die Bedeutung der Ansiedlungsinitiative für Schwarzheide. [mehr...]




Hintergrund-Material

"START" – Die Wende (in) einer Betriebszeitung

Betriebszeitung Start im Stadtarchiv Ludwigsfelde
Sommer/Herbst 1989: Die Nachrichten über die Botschaftsflüchtlinge in Prag oder Budapest, die offizielle Grenzöffnung zwischen Ungarn und Österreich Mitte September sowie die Ausreise der Prager Botschaftsflüchtlinge mit Sonderzügen in die Bundesrepublik Anfang Oktober machten auch in der DDR die Runde. Interessant für unser Projekt ist da natürlich die Frage, wie diese Entwicklung innerhalb der Betriebe kommuniziert wurde. Hierzu haben wir die Betriebszeitung "START" des VEB Automobilwerke Ludwigsfelde (AWL) durchgesehen. [mehr...]




Interview Nr. 1

Michael Gürtler (HSW Woltersdorf eG): "Wir hatten einfach Erfolg!"

Michael Gürtler - Porträt (Bild: HSW eG)
Die Heizung und Sanitär Woltersdorf eG (HSW) wurde 1961 als Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) gegründet und 1972 in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) umgewandelt. Im Zeitzeugen-Gespräch schildert der Vorstandsvorsitzende Michael Gürtler, wie sich etliche der früheren Genossen ihren Betrieb zum 1. Juli 1990 wieder von der Treuhand "zurück erkämpft" haben. Zudem berichtet er unter anderem von der sehr hilfreichen Kooperation mit einigen Westberliner Baufirmen, der durch die Aufbruchsstimmung gekennzeichneten Zusammenarbeit mit der örtlichen neuen Commerzbank-Filiale sowie der allgemeinen Entwicklung der Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg in den ersten Nachwende-Jahren. [mehr...]






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