Auf einen Blick: Was passierte wann?
Zeitleiste zur Wirtschaftswende Ost
Für eine schnelle Einordnung einzelner Entwicklungen sammeln wir hier Daten zur Transformation der ostdeutschen Wirtschaft in den Jahren ab 1990. (Weitere Einträge werden regelmäßig ergänzt…)
Januar 1990
- 9. Januar: Die Mitgliedsländer des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) beschließen auf ihrer Tagung in Sofia den Übergang zum Handel auf Grundlage von frei konvertierbaren Währungen.
- 25. Januar: Die Regierung von Ministerpräsident Modrow erlaubt die volle Gewerbefreiheit für Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe in der DDR. Die parallel beschlossene "Joint-Venture-Verordnung" erlaubt ausländischen Unternehmen die Beteiligung an den volkseigenen Unternehmen der DDR.
- 29. Januar: In der Volkskammer berichtet der Ministerratsvorsitzende Hans Modrow über die "besorgniserregende Verschlechterung" der DDR-Wirtschaft. Streiks und Arbeitsniederlegungen führten zu erheblichen Produktionsausfällen, "die Kettenreaktionen für viele Betriebe, für die Versorgung der Bürger sowie für die gesundheitliche Betreuung zur Folge haben". (Siehe auch: Protokoll der Volkskammersitzung mit dem Transkript von Modrows Rede)
- 29. Januar: Im Bundesfinanzministerium legt Ministerialrat Thilo Sarrazin einen Vermerk mit der Überschrift "Gedanken zu einer unverzüglichen Einbeziehung der DDR in den D-Mark-Währungsraum" vor.
- 29. Januar: Der Elektrounternehmer Reiner Pilz aus Kranzberg bei München und das Kombinat Robotron vereinbaren das erste deutsch-deutsche Joint-Venture für eine Fabrik zur Herstellung von Compact Discs in Suhl-Heinrichs/Zella-Mehlis.
Februar 1990
- 7. Februar: Die Bundesregierung trifft den Entschluss, der DDR sofortige Verhandlungen über eine Wirtschafts- und Währungsunion anzubieten.
- 13./14. Februar: Der DDR-Ministerpräsident Hans Modrow trifft mit zahlreichen Ministern zu zweitägigen Gesprächen mit der Bundesregierung in Bonn ein. Man verständigt sich auf die Bildung einer Kommission, die die Voraussetzungen einer Währungsunion mit der DDR prüfen soll. Die von der DDR geforderten Finanzhilfen in Höhe von 10 bis 15 Milliarden D-Mark zur Abwendung der drohenden Zahlungsunfähigkeit lehnt die Bundesregierung ab.
- 14. Februar: Im Ost-Berliner "Haus der Demokratie" wird der Mieterbund der DDR gegründet. Angesichts der sich abzeichnenden Änderungen bei den Eigentumsverhältnissen will er gegen befürchteten Mietwucher und Grundstücksspekulation kämpfen.
[Weitere Ergänzungen in Vorbereitung]